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#4 The L Word, die Realität und das anstrengende Doppelleben

In der heutigen Episode geht es um meine ersten Schritte in der queeren Szene. Zur Vorbereitung auf die Realität habe ich alle Folgen „The L Word“ zweifach angeschaut. Warum „The L Word“ gut war, um mich selbst zu finden und warum die Serie dann doch Illusionen bedient, das hört ihr in der vierten Episode.

Die Zeit vor einem Coming-Out, aber auch vor jeder Trennung, ist eine Zeit, die sehr viel Energie kostet. Die Gedanken kreisen permanent um das Thema und es scheint oft keine wirkliche Lösung zu geben. Manche kommen aus dieser Phase nie heraus. Wagen den nächsten Schritt nicht, sondern alles kreist ewig. Ich hatte in diesem Lebensabschnitt Menschen, denen ich vertrauen konnte. Freundinnen, die mich annahmen wie ich war: zerstreut, mit viel Redebedarf und sicherlich auch ein bisschen anstrengend. Aber ich fühlte mich getragen. Das war für mich der Schlüssel, um Kraft zu tanken.

Wenn euch in dieser Phase jemand zum Sprechen fehlt, dann scheut euch nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denn manche Dinge werden erst wahr, wenn sie einmal ausgesprochen sind und es ist wichtig, dass da jemand ist, der einen auffängt, wenn die Wahrheit bzw. die Situation übermächtig wird und einen zu erdrücken scheint.

In jeder größeren Stadt gibt es Psychologische Beratungsstellen, zudem haben kirchliche Träger Anlaufstellen, wobei man hier gut abwägen sollte, zu wem man geht… queer is in the church not so near ;0)
Also vielleicht doch den ersten Schritt in die queere Community wagen. Bei mir war es die „Rosa Hilfe Freiburg e.V.“, die ich irgendwann kontaktiert habe. Darauf gehe ich noch in einer späteren Folge ein. Aber bitte, wenn es euch nicht gut geht: „holt euch Hilfe!“.