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#6 ESC und Gefühle adé

In dieser Episode erfahrt ihr, warum es wichtig ist, beim späten Coming-Out auch Dinge auszuprobieren. In meinem konkreten Fall war es eine queere ESC-Party, die ich mit Linda und meinem Ex-Mann besuchte. Warum dieser gemeinsame Abend wichtig war, obwohl ich währenddessen nicht mehr wollte… dies und einiges mehr berichte ich euch heute.

Ich bin eigentlich ein ziemlich ungeduldiger Mensch. Wenn ich jetzt manchmal auf den langen Prozess meines Coming-Outs zurückblicke, dann frage ich mich hier und da, warum das alles nicht schneller ging. Aber wenn ich mir dann die konkrete Lebenssituation wieder ins Bewusstsein rufe, dann wird mir klar, es geht beim späten Coming-Out oft nur in ganz kleinen Schritten. Denn zum Schutz der eventuell vorhandenen Kinder oder im allgemein ausgefüllten Alltag, in dem man es sich meist auch gut eingerichtet hat, sind schnelle und unreflektierte Aktionen einfach Gift. Denn vor dem Coming-Out kann dir niemand sagen, wie es nach dem Coming-Out aussieht.
Ich denke, das war zumindest bei mir der entscheidende Punkt. Der ohnehin kräftezehrende Weg der Selbstfindung verträgt kein Chaos. Erst wenn man sich selbst innerlich geordnet hat, ist die Kraft und der Mut vorhanden, um jedes Szenario, welches ein spätes Coming-Out mit sich bringen könnte, zu überstehen.

In diesem Sinne soll meine Botschaft dieser Episode sein: sorgt für euch! Schaut, dass ihr mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht. Wenn ihr dieses Gefühl in euch habt, dann erst nehmt Anlauf und beginnt zu fliegen! ;0)